"Gestundete Zeit" -
Klänge & Worte aus anderen Welten
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mit Musik von Michael Denhoff, Galina Ustwolskaja
& Dimitri Schostakowitsch
mit Texten von Philine Conrad, Ingeborg Bachmann
und Daniil Charms
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Termine:
So, 30.10.22, 18 Uhr - Hinterhofsalon, Köln
Fr, 02.12.22, 20 Uhr - Trinitatiskirche, Bonn
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eine Veranstaltung des Förderkreises für Musik
"tr-i-molo" und der Initiative "Kunst ist Leben"
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ZUM PROGRAMM:
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Die Zeiten ändern sich, die Welt befindet sich in stetem Wandel. Doch scheinbar noch nie in der Menschheits- geschichte geschah dies so verstörend schnell wie seit der Entdeckung eines neuartigen Erregers Ende 2019. Alle vermeintlichen Gewißheiten wurden mit einem Mal infragegestellt, Bedrückung und Enge begleiten uns im Außen wie Innen nun schon mehrere Jahre und unser Gefühl für Zeit und Raum wurde mit dem erzwungenen Stillstand ausgehebelt. Die Welt ist nicht mehr dieselbe wie zuvor. Sie steht Kopf.
Phasen der Unsicherheit und Ungewißheit gab es jedoch zu allen Zeiten in der Geschichte.
Wie reagiert die Kunst darauf? – mit Protest, mit Rückzug, mit Gegenentwürfen?
Die klanglichen Herbheiten der Musik von Galina Ustwolskaja sind eine „strenge Stimme aus dem schwarzen Loch Leningrad“ (Victor Suslin), wie auch die „Fälle“ von Daniil Charms als grotesk launiger Spiegel der Absurditäten im diktatorisch kommunistischen Russland, denen Dmitri Schostakowitsch mal mit musikalischem Spott, mal mit Rückzug ins Innere begegnete.
Der Monolog „Stillstand“ aus Philine Conrad's neuem Stück „Ich bin nicht Camille“ und auch Michael Denhoff's „Gegenzeitzähler“ (countertimecounter) reflektieren die eigenen Befindlichkeiten in einer Zeit der als absurd und kafkaesk erlebten psychischen wie sozialen Konfusionen.
Die musikalische Gestaltung des Abends übernimmt die taiwanesische Pianistin Yin Chiang.
"Geistige Gefangenschaft"
Lesung & Konzert
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Text: Philine Conrad & Violine: Marta Murvai
mit Musik von Bach, Ysaye & Piazolla
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upcoming:
past:
27.05.22 Galerie Bottega Barone
21.05.22 Theater am Rand, Oderaue
07.05.22 Kunstraum Testorf, Zarrentin am Schalsee
23.04.22 Tajet Garden, Köln-Bayenthal
29.01.22 Marstall, Berg am Starnberger See
20.11.21 Atelier Padao, Düsseldorf
23.10.21 OK25, Düsseldorf
23.09.21 Himmel & Himmel, München
18.09.21 SeinZ, Bad Kohlgrub
12.09.21 Hinterhofsalon, Köln
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soon:
Weimar, Hamburg, Linz, Graz, Wien
Julian Assange Solidaritätskonzert
Musikbrauerei Berlin
Greifswalder Str. 23A, 10405 Berlin
Protestnoten (Album & Buch)
"Ich bin zwar anderer Meinung als sie,
aber ich würde mein Leben dafür geben,
dass sie Ihre Meinung frei aussprechen dürfen.“
Evelyn Beatrice Hall- „The Friends of Voltaire“ (1906)
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Leider gilt das schon lange nicht mehr. Der Diskurs und das Ringen nach der besten Lösung, ist ein Grundbaustein jeder freien Gesellschaft. Unterschiedlichste Standpunkte müssen Bestandteil der künstlerischen Auseinandersetzung sein dürfen – und genau das kommt seit März 2020 viel zu kurz.
Ein Teil des Kunstbetriebes mutiert gerade zum Erfüllungsgehilfen staatlicher Anordnungen. Stück für Stück verliert die Kunst den Raum, sich kritisch mit
dem Jetzt auseinanderzusetzen. Wenn sich die Kunst das gefallen lässt, stirbt sie.
Den Finger immer wieder in die Wunde zu legen und auf den drohenden Verlust
der Freiheit aufmerksam zu machen sollte eine Ihrer wichtigsten Aufgaben sein.
Wenn sie sich das nicht mehr traut, ist sie obsolet.
Das Album Protestnoten soll dazu beitragen, couragierten Stimmen aus Kunst und Kultur Gehör zu verschaffen.