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Kunst ist Leben
Wir stehen auf!

​​STATEMENT 1 - KULTURSTOP, AUSGRENZUNG & 2G

 

Über ein Jahr lang waren die Theater geschlossen, die Konzertsäle zu, der Zugang zu Kunst und Kultur versperrt. Die Musik, das Spielen, der Tanz, das Dichten, das Filmen, das Malen, das Singen - das Ausdrücken in verschiedenen Formen ist nicht nur ein Job - es ist die Luft, die wir atmen. Die unsere Gesellschaft atmet.
 

Wir sind ein Netzwerk engagierter Künstler und setzen uns dafür ein, dass Kultur auch in Krisenzeiten stattfinden kann, dass kein Mensch aufgrund medizinischer Indikation oder Nicht-Indikation aus rein politischen Gründen diskriminiert oder ausgegrenzt wird.

 

Jeder Mensch soll zum gesellschaftlichen und kulturellen Leben in gleicher Weise Zugang haben. Wir sprechen uns dafür aus, dass der Besuch von kulturellen Veranstaltungen und Häusern wie Theatern, Museen, Konzertsälen, Kinos und anderen Locations ohne Beschränkungen und Kontrollen möglich ist und bleibt.
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Wir schaffen einen freien und geschützen Raum, in dem kritisch und konstruktiv gedacht wird, in dem überlegt wird, welche Rolle die Kunst in Prozessen gesellschaftlicher Umwälzungen spielt, welche Aufgabe sie hat, zu warnen, wenn für die
Gemeinschaft ungesunde Veränderungen stattfinden.

Die aktuellen politischen Maßnahmen spalten unsere Gesellschaft. Wir machen da nicht mit und gehen den Weg der Vereinigung, der Akzeptanz und der Verbundenheit.
                                              

Wir stehen auf!

​​STATEMENT 2 - CANCEL CULTURE & POLITISCHE ENGE

 

Wir sprechen uns dafür aus, dass besonders kontroverse Werke in künstlerischen Kontexten (auf Theaterbühnen, in Museen, bei Performances, in Filmen, Hörspielen, der Literatur und in Konzertsälen) unbedingt stattfinden und präsent bleiben müssen. Sie sind notwendig, um kontroverse Diskussionen anregen und Provokationen ermöglichen zu können.

 

Das Hochspülen und Auslösen verdeckter und unterdrückter Emotionen ist ein Kernelement der Kunst. Das Werk spiegelt und schafft eine Reflexionsebene, die dann zu Auseinandersetzungen mit bestimmten Thematiken und Emotionen führen kann. Werden diese Räume eingeengt, unterbunden oder Kunstwerke und Künstler verbannt, fehlt ein wichtiger Kern des gesellschaftlichen Zusammenlebens, nämlich der Blick auf den vorhandenen Schatten des gesellschaftlichen Miteinanders.

Wir sprechen uns dafür aus, dass Kultur, Kunst und Künstler gesellschaftspolitisch sein und agieren können, aber unbedingt separiert von staatlichen Interessen und parteipolitischen Entscheidungen betrachtet werden müssen.
Künstler und Werke sollten nicht im direkten Zusammenhang mit parteipolitischen Strategien und Interessen von Staatsmächten stehen und dürfen nicht in geostrategische oder national-moralische Kontexte gerückt werden, zumindest nicht ohne die künstlerische Ebene mitzudenken und zu deuten.

Wir sprechen uns dafür aus, dass umgekehrter Rassismus aus Furcht, im außen als rassistisch gelten zu können, ebenso Rassismus darstellt. Wer beispielsweise schwarze Kollegen auf schwarze Rollen im Hörspiel besetzt hat das Konzept Rassismus nicht verstanden und handelt entgegen dessen, was er nach außen proklamiert. Wir vertreten damit die Haltung der schwarzen Kollegen zu diesem Thema, und derjenigen weißen und anderer Hautfarben, die dahingehend Erfahrungen gemacht haben. Ebenso gilt diese Umkehrung für biologische Geschlechter, Geschlechterrollen und politisch nicht-korrekte Ansichten.

Die Kunst muss Räume des freien Ausdrucks zur Verfügung haben. Die Kunst muss anecken können, ohne staatliche oder existenzielle Repressalien fürchten zu müssen. Die Kunst braucht Freiheiten für Widerspruch und Empörung.

 

Die Kunst beansprucht für sich die Freiheit, sich diese Räume zu nehmen.

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